Wohnversuch auf der Ennsleite

01.03.2010

Wohnversuch auf der Ennsleite

Handelnde Personen: A.,  Kl., Ka., P. und E.

Hurra, es gibt für erlesene fünf Personen ein Abbruchhaus auf der Ennsleite, sozusagen ein Wohnversuch! Befristet auf ein Jahr und eine tolle Möglichkeit.

Endlich raus aus der Notschlafstelle, sich in Alltag und Eigenverantwortung üben können. Endlich keine straffen Regeln, keine Kontrolle mehr. Tun und lassen können, was uns gefällt.

Wir sind eine bunt zusammengewürfelte Truppe, der eine länger, der andere nicht so lange in der Notschlafstelle. Kennen tun wir uns alle! Mögen müssen wir uns nicht unbedingt. Allerdings respektvoll miteinander umgehen – sagt der Chef und  sagt die Betreuerin.

Einige von uns sind handwerklich so geschickt, dass sie bei der Aufstellung der Küche helfen, die anderen tragen die Verantwortung, auch das macht Sinn. Einiges muss renoviert werden, z.B. geben die elektrischen Leitungen schon vor dem Einzug ihren Geist auf. Eines der Badezimmer muss etwas überholt werden. Ansonsten ist die Wohnung bezugsfertig, d.h. für unsere Verhältnisse einfach ein Traum. Sie und Sie wären allerdings in diese Wohnung gar nicht eingezogen, aber das ist eine andere Geschichte.

Ende Jänner geht es los!

Alle fünf ziehen ein!

Es gibt einen Westflügel, da residieren E. und A. und P. Den Ostflügel halten Kl. und Ka besetzt. Die gemeinsame Küche gehört leider von Anfang an zum Ostflügel, das festigt sich immer mehr.

Mit A. funktioniert es finanziell nicht, er verlässt uns etwas unfreiwillig im Mai.

Im Juli kommt W. aus der Notschlafstelle in den Westflügel. Er harmoniert sehr gut mit E.

P. schläft nur in der WG, er hat tagsüber andere Interessen.

Die wöchentlichen Hausbesuche ergeben eine oberflächlich harmonische WG. Sie kommen gut miteinander aus, bis auf die kleinen Brösel im Beziehungsgetriebe, die jeder kennt. Aber sie müssen sich ja nicht lieben.

Am 2. Oktober veranstalten wir den 1. WG Ausflug, Ziel Scharnstein! Mit von der Partie Kl. Ka und E. P. und W. sehen sich aus gesundheitlichen Gründen nicht dazu in der Lage.

Kurz darauf geht Ka. nach Traun und kehrt erfolgreich zurück, das ist er bis heute.

Auf Grund des Krippenstresses und des nachfolgenden 8wöchigen Krankenstandes der Betreuerin  mussten die Fünf  Weihnachten 2007 ohne persönliche Betreuung auskommen. Das gemeinsame Weihnachtsessen wurde im Februar nachgeholt, es hat niemanden gestört, Kl. und W. waren nicht dabei.

2008-2009

Der Vertrag läuft mit Anfang 2008 aus, allerdings können wir noch bis auf Abruf bleiben, weil die Pläne der Wohnbaugenossenschaft nicht so gediehen sind, wie sie sich das vorstellen.

Es hat sich alles gut eingespielt, alle fünf bewähren sich großartig.

Seit dem Frühling ist Ka. auf Wohnungssuche, die Idee, mit Kl. zusammen eine Wohnung zu nehmen, hat sich wegen unüberbrückbarer Differenzen zerschlagen. Zum 1. Juni zieht er in eine eigene Wohnung. Er hat nicht viele Möbel, aber all seine Werksachen, und das ist für ihn das Wichtigste. Auch Kl. beginnt zu suchen, es funktioniert allerdings nicht so gut.  

3. November 2009 – Supergau!!!

Inmitten des Krippenstresses und der Arbeiten zur Eröffnungsfeier des Tageszentrums platzt die Bombe: Die WG muss zum 30.11. geräumt sein und kein Mensch weiß im Augenblick, wohin!

Aber alles löst sich, in dem alle zusammenarbeiten! Unser Chef macht das Unmögliche möglich und findet in der Kürze eine Wohnung für Zwei samt noch einzubauender Küche,  nämlich für E. und W.

Kl. zieht zu seiner Tochter, er will dies schon seit 4 Jahren, jetzt klappt es.

P. geht in die Damberggasse zur Überbrückung.

In einer Ho-Ruck-Aktion wird gesiedelt, P. nimmt seine Ex-Feuerwehrkollegen zu Hilfe. Auch die Menge Holz, die wir vor einigen Wochen eingelagert haben, wird wieder ausgelagert und in die Damberggasse gebracht.

Alle helfen mit, alle sind zufrieden, alle fühlen sich wohl. Weihnachten kann kommen!

Es war eine tolle Erfahrung für alle! Den Geruch der eigenen Freiheit wieder zu spüren, die Selbstsicherheit für die Erledigungen des Alltags wieder zu finden, trotz allem noch ein Ziel und Perspektiven zu haben, Beziehungen so zu leben, dass sie nährend und nicht nur konfiktreich sind, kurzum: Wieder ein eigenes Leben und eine eigene Wohnung!

Text: Edeltraud Gradauer


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